Sobald man länger als das gewöhnliche Urlaubsmaß auf Reisen ist, ploppen im Kopf irgendwann die unangenehmen Dinge auf. Die wollen auch mal raus, betrachtet werden, frische Luft schnappen.
Und so sitze ich nun hier – noch eine Woche verbandelt mit dieser wunderbaren Stadt, die schöner nicht sein könnte und sehe mich zwischen all dem Licht mit meinen eigenen Schatten konfrontiert.
Hingucken mag man da ja nicht.
Ausweichen ist allerdings auch nur kurze Zeit möglich. Ich flüchte mich in spannende Bücher, Gespräche, schöne Abende am Fluss oder auch mal in einen Klamottenladen – die Schatten unsichtbar in meinem Rucksack.
Bis man irgendwann realisiert, dass man vor sich selbst nicht weglaufen kann. Also guck ich mal hin und halte es einfach aus: diese ganzen Fragezeichen, dieses nicht wissen was kommt, das in Frage stellen von zwischenmenschlichen Beziehungen, die alte Wut, die da noch sitzt und die Angst nicht zu wissen, wo man überhaupt hingehört.
Wer frei wie ein Vogel ist, kann doch keine Wurzeln haben.
Also kann man am Ende des Tages den Halt wohl nie im Außen, sondern nur in sich selbst finden.
Und es ist ok, manchmal nichts zu wissen, ohne Antworten zu sein und nichts zu haben.
Es braucht nämlich zwei leere Hände um nach den Sternen greifen zu können.