Vor 4 Wochen habe ich mich auf den Weg nach Malta gemacht. Genauer gesagt nach Gozo, eine kleinen Insel im Mittelmeer von der ich bisher noch nie was gehört hatte.
Angetrieben war ich von einem recht spontanen Impuls bzw. der Idee eine Ausbildung zum Yogalehrer zu machen. Und wie immer bei lebensverändernden Entscheidungen kreisten wieder jede Menge durch meinen monkey mind.
War das der richtige Entschluss? Habe ich damit eine berufliche Perspektive? Habe ich das Zeug zum unterrichten? Werden die Leute nett sein? Wird mir das Spaß machen oder mir am Ende sogar meine unbändige Freude am Yoga verderben?
Hinzu kam noch, dass ich weder einen Kopfstand, noch einen Skorpion oder einen Kranich kann. Aber sollte sowas nicht zum Repertoire eines guten Yogalehrers gehören? (Wer mit den Tiernamen nix angefangen kann: Google das mal im Zusammenhang mit Yoga und du wirst meine Sorge verstehen!)
Mit all diesen Fragen und einem Koffer voller Bücher, Skripte und Yoga-Leggins machte ich mich also auf Richtung Mittelmeer und hatte mal wieder das Gefühl einen Kopfsprung ins Ungewisse zu machen.
Und die ersten Tage waren wirklich hart: ich bin nicht richtig angekommen, ich war nach meiner langen Zeit des alleine Reisens verstört plötzlich wieder so viele Menschen um mich zu haben und überhaupt fühlte ich mich von dem ständig unterwegs sein unglaublich erschöpft. Auch mit dem Yoga liefs zunächst nicht so gut, ich war sauer auf mich, weil ich mich so unflexibel fühlte und außer Puste kam.
Ich weiß nicht genau wann der Punkt kam, als mein Kopf sich abgeschaltet hat. Irgendwann wurde es still. Und ich begann es zu genießen morgens früh auf der Matte zu stehen, neues zu probieren und Wege zu suchen, wie mein Körper in eine bestimmte Position fließen kann. Ich fand es schön so viel neue Menschen kennenzulernen und tolle Lebensgeschichten zu hören. Ich freute mich diebisch, wenn ich mit meiner Mitbewohnerin bis in die Nacht mit Rotwein bewaffnet am Küchentisch saß, weil wir noch Muskeln lernen oder unsere Lehrproben schreiben mussten. Es war wundervoll und so oft haben wir Tränen gelacht, weil irgendwas lustiges passierte, wir völlig übermüdet waren oder einfach nur so, weils Spaß gemacht hat.
Und als ich das erste Mal zum Anleiten vorne gestanden habe, hat sich das verdammt gut angefühlt. Wie ankommen.
Auf der Matte und an einem neuen Platz im Leben.
Ich kann im Moment noch gar nicht greifen, wie sehr mich diese intensive Zeit verändert hat und wie es weitergehen wird.
Ich habe so unglaublich viel gelernt, wie ich es nie für möglich gehalten hätte und ich bin mehr als dankbar für dieses neue Wissen und vor allem für diese tollen Menschen, die nun ein Teil meines Abenteuers geworden sind.
Ich wünsche uns allen, dass der neue Weg uns dahin führt, wo das Herz gerne sein möchte.
Manchmal braucht es gar keinen Kopfstand um ein Leben auf den Kopf zu stellen.
4 Kommentare
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Wenn’s soweit ist, würde ich mir Yoga auch mal gerne richtig zeigen lassen 😁 bisher bin ich nämlich immer nur umgefallen….*rumms*
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Ich bin grade in der Schaffensphase,da kommt die nächsten Wochen was, ich geb dir direkt Bescheid! Und dann stehen wir erst mal schön zusammen…als Berge und Bäume😉🤗
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Genau, Krähe reicht völlig 😊🧘♀️ Wir haben unglaublich viel von dir und von einander gelernt.
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Autor
Danke dir ♥️♥️ geht mir genauso!
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