Über Sydney könnte ich so viel sagen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Nach dem stinkigen Melbourne mit all seinen Katastrophen war Sydney jedenfalls wie eine Regenerationskur für mich.
Eigentlich wusste ich schon im Flugzeug, dass wir Freunde werden.
Von oben gabs nämlich schon so unglaublich viel Wasser um die ganze Stadt herum zu sehen und die Tatsache, dass scheinbar zu jedem Haus auch ein Baum gehörte war wie eine Erlösung aus meinem persönlichen Beton/alles ist grau Trauma. Und es war wieder warm, ein laues australisches Sommerlüftchen.
Das Taxi hat mich vom Flughafen über die Harbour Bridge nach Kirribilli gefahren. Ich quieke kurz als ich die Oper sehe, mache dann wieder ganz schnell auf lässigen Globetrotter.
Dafür sehe ich die Oper später noch mal in voller Pracht bei meinem Abendspaziergang im Sonnenuntergang vom anderen Ufer, ich wohne nämlich sozusagen gegenüber, so wie es sich gehört.
Und dann kann ich dann laut und aus tiefstem Herzen seufzen. When dreams come true!
Ich verzichte dieses Mal auf einen Guide oder eine Tour und ziehe alleine los und alles, einfach alles in dieser Stadt ist so wunderschön!
Im botanischen Garten würde ich am liebsten wohnen, ich laufe ganz klassisch den Coastal Walk am Bondi Beach und in Manly, schwimme im Olympia Pool neben der Harbour Bridge, entdecke einen unglaublichen schönen Aussichtspunkt mit Leuchtturm, immer wieder kleine, wunderschöne Strände und ich kann wieder überall mit dem Boot hinfahren. Endlich wieder Kapitän – genau mein Ding – happy again.
Und wenn du dann denkst die Dinge könnten nicht besser sein, siehst du, dass deine Lieblingsoper (La Bohème) aufgeführt wird – open air mit Blick auf den Hafen. Ich kaufe ein Ticket – once in a lifetime Ereignisse.
Ich habe selten so etwas Ergreifendes gesehen, eigentlich hätte ich schon heulen können bevor es überhaupt los ging. Die Bühne befindet sich auf dem Wasser, der Weg dahin geht durch den botanischen Garten, alle Bäume sind beleuchtet mit kleinen Lichtern und Laternen.
Ich sitze auf meinem Platz, wieder glücklich seufzend, hinter der Bühne das angestrahlte Opernhaus und die Harbour Bridge, ansonsten nur noch Sternenhimmel.
Da möchte man wirklich weinen vor Glück und tatsächlich weine ich später dann ziemlich viel, ergriffen von der Dramatik der Geschichte, der Musik und dem wunderschönen Bühnenbild. Ein Feuerwerk gibt es dann auch noch – ich ausnahmsweise völlig sprachlos wegen einem Abend, der Perfektion übertrifft.
Zusammenfassend: für mich hat Sydney einfach alles – die Dynamik einer Großstadt und gleichzeitig überall diese tolle Natur, Wasser – so viel Wasser im schönsten blau, Strände und Surferfeeling, Sonne, Kultur und so unglaublich nette Menschen.
Ich habe selten den Impuls Orte ein zweites Mal sehen zu wollen, besonders wenn ich es so toll fand, aber an dieser Stelle kann ich nur Johnny Cash zitieren: I would like to see you again. Und zwar asap 🙂
- Where to sleep: Glenferrie Lodge
- Where to go: Opera House, Botanical Garden, Chinese Garden of Friendship, Darling Harbour, Manly, Bondi Beach, Watsons Point